"Wovor hast du eigentlich Angst?"
Diese Frage habe ich mir 2016 richtig richtig richtig oft gestellt.
Also so richtig oft.
Und weißt du wovor ich richtig Angst hatte?
Dass ich mir am Schluss eingestehen muss, "falsche" Entscheidungen getroffen zu haben.
Dass die Maresi, die...
...sich immer gut informiert hat
...alle Möglichkeiten und Eventualitäten abgewogen hat
...NIE impulsiv gehandelt hat...
dass genau die Maresi DENNOCH die falschen Entscheidungen getroffen hat.
Die Entscheidung für eine Ausbildung, die ihr keine Freude bereitet.
Die Entscheidung für einen Beruf, der sie ermüdet und erschöpft.
Die Entscheidung, immer auf den Kopf und auf alle anderen zu hören statt auf das Herz, die innere Stimme.
Die Entscheidung, sich einem Setting anzupassen, das so krumm und schief für sie ist, dass sie daran zugrunde gegangen wäre.
Ja, genau davor hatte ich Angst.
Und dann...
...hab ich mir diese Angst angeschaut und mich gefragt, was die mir sagen und v.a., wovor sie mich schützen will.
Und weißt du was: die Angst, die hat es natürlich nur gut mit mir gemeint.
Die wollte mich davor schützen...
...nicht für voll genommen zu werden
...ausgegrenzt zu werden
...Dinge anders machen zu müssen als zuvor
...leiden zu müssen, weil alles neu ist.
Irgendwann war mein Leidensdruck größer als meine Angst und ich hab
"CIAO! "
gesagt zur Angst und hab sie alleine stehen lassen.
Seitdem steht sie da und ruft immer mal wieder was zu, ich höre das, aber versuch, sie nicht ganz so ernst zu nehmen.
Ich hab nämlich eine neue Begleiterin gefunden.
Die mag ich lieber.
Mit der hab ich viel mehr Spaß.
Fühle endlich Leichtigkeit und Freude.
Die Gefährtin heißt "MUT" und die lass ich so schnell nicht mehr gehen.