"Was würdest du an der juristischen Ausbildung ändern?"


Kürzlich war ich selbst einmal wieder Interviewgast und wurde gefragt: „Was würdest du an der juristischen Ausbildung ändern?“

Gar nicht so eine leichte Frage, dachte ich mir.

Klar gibt es echt viel Reformbedarf, aber was würde ich wirklich wirklich wirklich gerne ändern?

Und da kam mir eine Idee!

Ich würde gerne das ändern, was Jura-Student*innen ab Tag 1 erzählt wird.

Diese Narrative und Floskeln:

„Schauen Sie rechts und links, die beiden werden vermutlich nicht mehr mit Ihnen im Examen sitzen!“

„Nur mit den 9 Punkten bist du wertvoll!“

„Mit 4 Punkten kannst du nur noch Taxi fahren!“

„Wir Jurist*innen sind etwas Besseres als andere Menschen aus anderen Branchen.“

Ich fände es so großartig, wenn Studienanfänger etwas in dieser Art hören würden:

„Dieses Studium ist machbar und schaffbar!“

„Haltet zusammen und helft euch gegenseitig, um brilliante Jurist*innen zu werden!“

„Am Ende zählt, mit welchen Talenten du diese Welt besser machst und nicht, welche Note auf deinem Zeugnis steht.“

„Vergiss neben all der Lernerei nicht zu leben und finde heraus, was du dir für dein Leben wünscht. Und dann geh deinen Weg!“

„Folge deinen Interessen und lebe sie aus, auch während der Ausbildung – du bist nicht nur Jura!“

„Und wenn es mal nicht so läuft, wie du es dir wünschst, aufstehen, Krone richten und weiter!“

…und natürlich: „Mit Jura kannst du alles machen!“

Was würden diese Sätze mit den jungen Menschen machen?

Würden sie sich an sie erinnern, wenn es einmal hart auf hart kommt?

Ja, da bin ich mir sicher!

Was wäre der Satz, den du deinem früheren Ich bei Beginn des Studiums gerne sagen würdest?

Denk mal drüber nach!