Als ich 2016 die Großkanzleiwelt verließ, machte ich mich auf die Suche nach einem neuen Arbeitsmodell für mich. Über die letzten Monate hatte ich verstanden, dass ich sehr viele Interessengebiete und Leidenschaften in mir trug, dass ich ein starkes Verlangen danach hatte, die Welt besser zu machen und mich zu engagieren. Dieser Erkenntnis wollte ich Rechnung tragen. Und so kam es, dass ich just ein paar Monate nach dem Ende meiner Zeit in der Kanzlei – ohne es zu Wissen - eine „SLASH“ Karriere startete.
SLASH - was?
Der Begriff SLASH-Karriere stammt aus dem Buch „One Person/ Multiple Careers“ von Marci Alboher und bedeutet, dass man nicht nur einen beruflichen Weg verfolgt, sondern mehrere. Man hat nicht nur einen Job, sondern mindestens zwei und ist deshalb, wie in meinem Fall nicht mehr nur Anwältin, sondern zB Anwältin/ (=slash) Business Developerin. Ich habe dieses Buch erst deutlich später kennengelernt und hatte damals noch keine Ahnung, dass es NATÜRLICH für diese Art zu arbeiten einen Begriff gab.
Aber genau so eine SLASH Karriere führte ich zwischen 2017 und 2018. Ich arbeitete 50 % bei sira Kinderbetreuung als Business Developerin und konnte so meiner großen Lust, die Welt zu verbessern, nachkommen (Sira Kinderbetreuung ermöglicht mit einem simplen, aber genialen Konzept betriebliche Kinderbetreuung und trägt damit zu besserer Vereinbarkeit und letztlich dadurch auch zu mehr Gleichberechtigung und weniger Fachkräftemangel bei). Und gleichzeitig wurde ich in einer kleinen Kanzlei für Kapitalmarktrecht zu 50 % (wieder) als Anwältin tätig, um der Juristerei unter anderen Bedingungen (anderes Rechtsgebiet und andere Kanzleistruktur) noch einmal eine Chance zu geben.
Ich war damals komplett begeistert von meiner Idee, jeweils 50 % in ganz unterschiedlichen Jobs zu arbeiten. Ich liebte das Modell, weil es so viel Abwechslung bot und ich gewissermaßen mit einem Bein noch am sicheren Ufer (Anwältin) stand und mit den Zehen des anderen Beins schon einmal ins kalte Wasser tippen konnte (Business Developerin). Ich kombinierte das gute Kanzleigehalt, mit dem weniger guten Gehalt aus dem sozialen Sektor, lernte erstmals überhaupt den sozialen Sektor kennen und erwarb in dieser Zeit wichtige Kenntnisse in den Bereichen Vertrieb, Strategie und Kooperationen.
Und etwas für mich Erstaunliches zeigte sich schon nach kurzer Zeit. Da ich mittwochs immer meinen Wechsel von sozialem Sektor in die Kanzleiwelt absolvierte, konnte ich recht schnell feststellen, was mir mehr Spaß machte. Hüpfte ich förmlich montags aus dem Bett und radelte mit großer Freude zu sira Kinderbetreuung, sank meine Laune von Tag zu Tag bis ich mittwochs wieder Hauptversammlungen vorbereiten durfte im Kapitalmarktrecht. Ich erlebte erstmals überhaupt, was es bedeutet, wirklich Lust auf seine Arbeit zu haben und wie stark der Kontrast dann auch ist, wenn der andere Beruf wirklich gar nicht den eigenen Vorstellungen entspricht.
Nach der Geburt meiner ersten Tochter im Jahr 2018 wurde mir deshalb klar: der Weg geht für mich fürs Erste nicht mehr in die Juristerei. Ich wollte ganz und gar im sozialen Sektor wirken und fand 2019 deshalb mein neues berufliches Zuhause bei ROCK YOUR LIFE!, zu 100 %!
Wenn Du gerade darüber nachdenkst, mal etwas ganz anderes auszuprobieren. Du sogar Lust hast, Dich beruflich zu verändern, wie wäre es dann mit diesem Modell auch für Dich? Du kannst 50-50, 60-40, 30-70 oder 80-20 arbeiten und gehst sozusagen nicht „ALL IN“.
Du hast Fragen zu diesem Modell und willst mehr dazu erfahren, wie ich meine SLASH Karriere genau umgesetzt habe? Dann schreib mir doch unter maresi@mitjurakannstduallesmachen.de.
Und nicht vergessen: Mit Jura kannst Du alles machen!