Mach doch mal richtig Bockmist!
In unserer Ausbildung lernen wir das präzise Arbeiten mit dem Gesetz. Diese Präzision ist das, worauf es am Ende ankommt. Und Spitzfindigkeit. Wie können wir Worte oder Zusammenhänge so interpretieren, dass sie für die rechtliche Argumentation Sinn machen.
Wir werden durch diese Art der Herangehensweise zu Perfektionist*innen ausgebildet.
Das ist Fluch und Segen zugleich.
Denn mit dem Perfektionismus ist es so eine Sache. Perfektionismus führt bisweilen zu Exzellenz, aber leider auch zu Verkrampftheit.
Perfektionismus schließt Fehler aus, verurteilt sie.
Wir alle machen Fehler, manchmal kleine, manchmal große. Die Kunst ist es, wie wir damit umgehen:
Sind wir Fehlern gegenüber offen und lernen aus ihnen?
Können wir große von kleinen Fehlern unterscheiden oder nehmen wir uns einfach alle Fehler IMMER (auch Kommafehler😉) zu Herzen und überdramatisieren sie?
Am Ende des Tages sind Fehler unsere größten Entwicklungschancen!
Ein gesunder Umgang mit ihnen also auch Pflicht für Juristen und Juristinnen, die nach Exzellenz streben.