Endlich frei von finanziellen Fesseln!


Endlich frei von finanziellen Fesseln!

In einem anderen Artikel habe ich bereits über den Hauptgrund geschrieben, der Jurist*innen von einer beruflichen Veränderung abhält: die Angst davor, sich finanziell zu verschlechtern.

Auch ich hatte diese Angst damals vor über 7 Jahren. Ich wollte nicht den mir mühsam erarbeiteten Lebensstil verändern, ich wollte keine finanzielle Einbuße hinnehmen müssen. Das anstrengende Studium, das ganze Investment in die Juristerei sollte sich doch am Ende auch finanziell gelohnt haben – so dachte ich damals.

Wie ich mich von dieser Angst befreit habe, welche Maßnahmen ich ergriffen habe, das erzähle ich Dir nun:

2014 – ich hatte gerade als Anwältin angefangen - las ich auf Empfehlung einer Freundin das Buch von Helma Sick und Renate Schmidt „Ein Mann ist keine Altersvorsorge“.

Die wesentlichen Botschaften dieses Buchs sind leicht zusammengefasst: wie organisiere ich meine Finanzen so, dass ich davon nachhaltig und v.a. unabhängig von jemand anderem gut leben kann.

Ich richtete ein gesondertes Konto ein

Ich habe damals Einiges für mich mitnehmen können und richtete u.a. ein gesondertes Konto mit dem NamenMaresis finanzielle Unabhängigkeit“ ein, das ich monatlich besparte.  Das Konto diente dazu, mir ein kleines finanzielles Polster zu verschaffen, das es mir in schwierigen Zeiten ermöglichen sollte, über die Runden zu kommen.

Ein Glück, denn als ich ca. zwei Jahre später entschied, aus der Kanzlei auszusteigen ohne Anschlussjob und ohne einen Plan davon, in welche Richtung es mich als nächstes ziehen würde, war es dieses Konto, das mich diesen Schritt letztlich endlich gehen ließ.

Ich fing an, mir einen Überblick über meinen Finanzen zu verschaffen

Als mein beruflicher Leidensdruck Anfang 2016 am größten war, fing ich an, mir einen Überblick über meine Finanzen zu verschaffen. Ich tat dies, weil ich merkte, dass dieses Thema Dreh- und Angelpunkt für mich war. Es war die Ausrede schlechthin, die ich mir immer wieder vorsagte, wenn ich gerade einmal wieder überlegte zu kündigen. Und die Ausrede hatte so viel Gewicht, sie erdrückte mich und meine Zukunftspläne schlichtweg.

Ich wollte wieder die Oberhand gewinnen und fing an, Detail genau zu notieren, welche Ausgaben und welche Einnahmen ich monatlich hatte und versuchte zu optimieren. Ich wollte verstehen, wohin das Meiste meines Gehalts floss.

Ich war überrascht, wieviel Einsparpotenzial ich hatte und wie sehr ich mich an viele unnötige Ausgaben schlicht und ergreifend einfach gewöhnt hatte. Und ich war auch peinlich berührt, wie ich es geschafft hatte, nach vielen Jahren des bescheidenen Studentenlebens nach so kurzer Zeit derart in Saus und Braus zu leben ohne jegliche Selbstbeschränkung.

Ich habe alle unnötigen Ausgaben eingespart

Diese Erkenntnis habe ich für mich und meine berufliche Zukunft genutzt. Ich habe so gut wie alle unnötigen Ausgaben versucht einzusparen. Kein Kaffee mehr auswärts, kein „Shopping“ am Wochenende, keine Massagen, keine teuren Wochenendtrips (die Liste war lang, by the way).

Parallel dazu habe ich mir kalkuliert, wieviel Geld ich mindestens im Monat brauche – was brauche ich, um die wirklich notwendigsten Kosten zu decken, also Miete, Essen, Versicherungen etc.? Und wie lange kann ich auf dieser Sparflamme leben. Und v.a.: wie lange muss ich sparen, damit ich für einen bestimmten Zeitraum komplett aus meinem Job rausgehen und mich Kosten deckend neuorientieren kann?

Und dann habe ich strategisch meinen Ausstieg geplant, meinen Dauerauftrag für das Konto „Maresis finanzielle Unabhängigkeit“ drastisch erhöht und alle Ausgaben eingestellt, die nicht wirklich dringend notwendig waren.

Ich hinterfrage meine Ausgaben und meinen Lebensstil immer wieder

Im Nachhinein war das die vermutlich prägendste finanzielle Entscheidung, die ich je für mich getroffen habe. Sie prägt mich  bis heute. Natürlich lebe ich heute nicht mehr auf absoluter Sparflamme und um ehrlich zu sein, will ich momentan auch nicht auf die guten Kaffees in der Kaffeerösterei Vits in München verzichten (v.a. nicht nach schlechten Nächten mit meinen beiden kleinen Kindern). Aber ich hinterfrage seither meine Ausgaben und meinen Lebensstil immer wieder in regelmäßigen Abständen. Was braucht es wirklich? Was möchte ich unbedingt machen und worauf kann ich guten Gewissens verzichten? Und das hilft mir sehr dabei, den Fokus auf die wichtigen Dinge im Leben zu halten.

Ich weiß, dass mein Vorgehen von damals nicht für jede*n so einfach machbar ist. Oft gibt es Schulden oder andere Verpflichtungen, die man nicht einfach so mal schnell reduzieren kann. Ich war 2016 noch ohne Familie und sonstige Verbindlichkeiten. Aber ich bin überzeugt: Einsparpotenzial gibt es IMMER – es ist eine Frage der Prioritätensetzung.

Willst Du mehr dazu wissen oder hast Du vielleicht Anregungen für mich, um der Angst vor finanziellem Abstieg mutig entgegentreten zu können? Schreib mir gerne unter maresi@mitjurakannstduallesmachen.de.

Und nicht vergessen:

Mit Jura kannst du alles machen!