Ende letzten Jahres war ich immer wieder in Kontakt mit Alexandra.
Sie war gerade mitten in einem beruflichen Umbruch und war auf mich gestoßen.
Kürzlich meldete sie sich wieder und erzählte, dass es ihr jetzt richtig gut gehe und ihr der Jura-Job wieder Spaß mache.
Ich wollte genauer wissen, was passiert war und Alexandra schrieb mir dazu ausführlich.
Mit ihrem Einverständnis darf ich dir ihre Mail an mich da lassen und hoffe, du kannst daraus auch für dich etwas mitnehmen:
"Liebe Maresi,
du hattest mich gebeten, zu berichten, warum mein Jura-Job gerade gar nicht mehr ätzend ist.
Ich habe einen Weg für mich gefunden, der im Moment gut in mein Leben passt.
Ich hatte mir ein paar Kriterien aufgestellt, wie ich arbeiten möchte.
Ende letzten Jahres habe ich mich mit dem Thema Coaching beschäftigt, sehr viele neue Kontakte geknüpft, an Workshops teilgenommen und mich mit mir selbst beschäftigt. Ich wollte herausfinden, wie ich ticke, was ich gut kann und was mir Spaß macht. Ich hatte irgendwie ganz viele Zweifel entwickelt. Ich wollte nicht irgendeinen Job.
Ich habe zum Jahreswechsel einen Jahreskompass erstellt. Der kam glaube ich sogar von Dir. Dafür habe ich mir viel Zeit genommen und herausgearbeitet, was mir wichtig ist, nämlich frei und flexibel zu arbeiten.
Ich hatte die Idee, dass ich eine interessante Aufgabe will, aber auch dann mal eine Pause einlegen möchte, wann ich will und dass ich gerade keine Lust habe, mich fest zu binden. Ich will keine Urlaubsanträge stellen und dann Urlaub machen, wann ich will und nicht weil meine Kollegen gerade anwesend sind.
Dann gab es nur eine Lösung, ich musste mich selbständig machen. Und das habe ich auch gemacht.
Erst wusste ich nicht so richtig wie. Habe gezögert. Mandanten finden, wie geht das denn, dachte ich. Dann habe ich einige Artikel auf Talent Rocket gelesen, auch übrigens durch einen Artikel von Dir verlinkt. Ich bin auf eine Plattform gestoßen, die erfahrene Juristen mit Inhouse Erfahrung in Unternehmen für Projekte vermittelt. Jung, unkompliziert, selbst ein Start up (Anmerkung Maresi: Das Startup heißt EQWAL).
Ja und das war es doch. Das wollte ich ausprobieren. Warum nicht. Es hat sofort geklappt und ich hatte den ersten Kunden. Und was für einen!
Ich berate im Arbeitsrecht nun Unternehmen, zum einen ein kleines Start Up und daneben arbeite ich seit ein paar Monaten als Legal Interim und übernehme als externe Juristin die Aufgaben eines Inhouse Juristen, der gerade in dem Unternehmen fehlt. Temporär.
Die Chemie stimmt total und es macht großen Spaß. Die Menschen machen den Unterschied, es ist ein sehr nettes Klima in dem Unternehmen und interessante Aufgaben.
Ob ich da fest anfangen möchte? Im Moment nicht, aber ausschließen kann ich es nicht. Das mache ich aber erst dann, wenn es in mein Leben passt. Das ist Luxus so zu denken, das weiß ich. Aber seit ich auf mich mehr achte und weiss, was ich will, es für mich tue, da läuft es auch.
Es passt einfach gerade für mich. Und deshalb ist der Jura-Job alles andere als ätzend. Ich habe eine gute Balance aus Beruf und Privatleben gefunden.
Ich freue mich, wenn wir in Kontakt bleiben. Durch Deinen Newsletter und auch zum Bespiel durch die Kunst von Annika Juds, die ich durch Dich gefunden habe und den Podcast, ist viel in Bewegung gekommen bei mir. Und mein nächster Plan ist eine Ausstellung von Annika in München zu besuchen. Ich habe eine Juristen Freundin in München und wir planen schon… Vielleicht lernen wir zwei uns mal persönlich kennen. Würde mich freuen.
Viele Grüße
Alexandra"