Wusstest du, dass „du der Durchschnitt der 5 Menschen bist, mit denen du die meiste Zeit verbringst“ (Jim Rohn)?
Vielleicht stellst du dir jetzt direkt Fragen wie:
Das erste Mal habe ich diesen Satz vor vielen Jahren gehört auf einem Vortrag des Serienunternehmers Lin Kayser.
Dieser Mann war so ungewöhnlich in seinem Werdegang und so unfassbar mutig in seinen unternehmerischen Entscheidungen. Und auch einfach richtig cool. Unter anderem war er an der Entwicklung der Technologie beteiligt, die später für die Spezialeffekte in den Matrix-Filmen ausschlaggebend wurde – schon richtig cool, oder 😉?
Jedenfalls kam er gegen Ende seines Vortrags auf diesen einen Satz zurück: „Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst.“ Er wollte uns Zuhörer:innen vor Augen führen, dass unser Umfeld extrem wichtig dafür ist, welche Schritte im Leben wir gehen und welche eben auch nicht. Dass unser Denken, unser Handeln, unsere Ziele IMMER geprägt sind von den Menschen, die uns umgeben.
Ich weiß noch ganz genau, dass damals viele Fragen in mir aufkamen, die mich zutiefst verunsicherten:
Zu eben jener Zeit arbeitete ich noch Vollzeit in einer Großkanzlei. Die 5 Menschen, mit denen ich die meiste Zeit verbrachte, waren deshalb v.a. meine Kolleg*innen und mein Chef. Puhhhh…schon das fand ich irgendwie eine harte Bilanz.
5 Personen, mit denen ich die meiste Zeit verbrachte, waren aus meinem Arbeitsumfeld. Irgendwie verständlich, dass mir der berufliche Absprung aus dieser Kanzleiwelt schwerfiel.
Denn diese 5 Menschen hinterfragten nur wenig bis gar nicht ihre berufliche Zufriedenheit, wollten schlichtweg einfach gerne viel Geld verdienen und konnten sich andere Tätigkeitsfelder abseits vom klassischen Jura-Pfad so gar nicht vorstellen. Ich spürte, dass ich meine Zweifelsfragen gar nicht wirklich mit ihnen besprechen konnte und, dass sie gar nicht verstanden, was da in mir drin vorging.
Erst nach meiner Kündigung stellte ich fest, wie wahr dieser Satz wirklich ist. Wie sehr das engste Umfeld das Denken und Handeln prägt.
Nach meiner Kündigung machte ich es mir zur Aufgabe, gezielt auf Menschen zuzugehen, die ich inspirierend fand (deshalb nahm ich auch wieder Kontakt mit dem coolen Lin Kayser auf). Die ihren eigenen Weg gegangen waren. Die beruflich glücklich und erfüllt waren. Sie alle hatten gemeinsam, dass sie mich ermutigten, mutig zu sein und für das loszugehen, was ich mir wünsche. Sie hatten gemeinsam, dass sie positiv dachten, lösungsorientiert waren und v.a. wussten, dass es am Ende des Tages darauf ankommt, dass du zufrieden bist mit deinem Leben und deinen Beziehungen. Und es nicht so sehr darauf ankommt, ob du eine geradlinige Karriere verfolgt hast.
In dieser Zeit beantworteten sich auch die Fragen, die ich damals intuitiv hatte. Denn nein, ich musste keine Freundschaften beenden und keine Familienmitglieder ausmerzen. Mein Denken und Handeln veränderten sich bereits, als ich den Menschen mehr Zeit und Aufmerksamkeit schenkte, die das taten, was auch ich mir beruflich und vom Leben wünschte. Ich wurde neugieriger, ich probierte mich aus, ich startete los und ging meinen eigenen Weg – bis heute.
Ich wünsche dir, deshalb, dass auch du diesen Menschen mehr Gehör schenkst. Den Menschen, mit denen du schwingst und die dich verstehen, wenn du ihnen von deinen Zweifeln und Sorgen erzählst. Bei denen du offen darüber sprechen kannst, was du beruflich eigentlich gerne tätest und wie dein Leben in einer perfekten Welt aussähe. Den Menschen, die schon da sind, wo du hinwillst.